Nyland Stiftung

»Es gab starke Resonanz auf unsere Texte«, resümierte Josef Reding später. Gemeinsam mit ihm bestückte Paul Schallück zwanzig Jahre lang 14-tägig mit seinen kritischen »Einlassungen« die Zeitschrift »Welt der Arbeit«. Etwa 260 Folgen, die zunächst im Unterhaltungsteil, dann im Hauptteil zu lesen waren. Zunächst unter der Überschrift »Moment mal«, später dann unter »Gedanken zur Zeit«. Paul Schallücks Kommentare sind alles andere als altbackener Schnee von gestern. Sie werfen Schlaglichter auf eine Zeit, die bereits historisch geworden ist. Ganz ähnliche Texte wie für die »Welt der Arbeit« hat Schallück auch für den Rundfunk geschrieben und in der Tagespresse und anderen Zeitschriften veröffentlicht. Rein quantitativ machen sie sogar den größten Teil seines schriftstellerischen Schaffen aus. Zudem sind sie sind untrennbar mit dem Selbstverständnis eines Autors verbunden, der mit seinem Schreiben zwei Hauptmaxime verfolgte: aufzuklären und zu verändern.

Schallück greift Themen auf, die nur allzu gern unter den Tisch gekehrt werden: Diskriminierung, Ausgrenzung von Minderheiten, Missachtung von Menschenrechten in Diktaturen, Missachtung demokratischer Grundsätze (vor allem im Pressewesen), Probleme der Dritten Welt, ein neuerlicher Rechtsruck in Gesellschaft und Politik, individuelle Auswüchse der Konsumgesellschaft. Und er animiert dazu, ebenso entschieden Position zu beziehen. »Unruhe ist des Demokraten erste Pflicht«, heißt es in der Glosse »Ruhe«. Viele Themen sind bis heute aktuell geblieben.