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Siegfried Kessemeier Lesebuch

Autor
Siegfried Kessemeier
Herausgeber
Walter Gödden
VÖ-Datum
11.07.2016
ISBN
978-3-8498-1179-2
Verlag
Aisthesis
Bandnr.
60
Auswahl
Walter Gödden
Siegfried Kessemeier Buch

Siegfried Kessemeier Lesebuch

Siegfried Kessemeier ist ein Erneuerer der niederdeutschen Mundart. Seine ersten Texte erschienen 1965 in der Zeitschrift "Westfalenspiegel". 1971 kam sein erster Gedichtband "gloipe inner dör" heraus, dem weitere Lyrikbände folgten. Die Fachwelt wurde gleich hellhörig. Denn diese Lyrik hatte nichts gemein mit dem, was sonst unter dem Etikett »niederdeutsche Lyrik« firmierte. Kessemeiers Texte kamen nüchtern, kühl und poetisch reduziert daher. Heimatpathos und überhaupt Gefühlsüberschwang waren ihnen fremd, ja suspekt. Das Niederdeutsche ist bei Kessemeier kein Relikt der Heimat- oder Sprachpflege, sondern eine Kunstsprache, die dem Autor spezifische literarische Möglichkeiten eröffneten. Solche Verse waren damals vollständig neu in ihrer Form und Aussage. Aussage heißt hier: Kessemeier öffnete sich historischen und auch politischen Themen.

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte, besonders der des Nationalsozialismus, ist zentraler Bestandteil seiner Texte. An der Historie faszinierte den Autor »vergangene Zeit, die nicht vergangen ist. Überall sind Spuren, überall sind Wunden, und die kann man nicht übersehen. Und Geschichte ist für mich Bleibendes, was weiter zu uns spricht«. Der Autor: "Ich wollte nicht in die ›Heimatszene‹. Ich wollte literarisches, zeitgenössisches Gestalten aus dem Wort – und eben auch aus dem plattdeutschen. Bevensen, das jährliche Treffen ndt. Autoren, war seit 1964 ein Forum: Entdeckung eines größeren sprachlichen und literarischen Zusammenhangs. Nicht minder wichtig die Autoren der konkreten Poesie, die Sprache – und damit auch Mundart – ›beim Wort nahmen‹: Artmann, Rühm, Gomringer, Marti.«

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