Otto zur Linde Lesebuch
- Autor
- Otto zur Linde
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 15.04.2016
- ISBN
- 978-3-8498-1171-6
- Verlag
- Aisthesis
- Bandnr.
- 58
- Auswahl
- Rolf Stolz
Aus der Kategorie Kleine Westfälische Bibliothek
Otto zur Linde Lesebuch
Das vorliegende Lesebuch trägt zur Wiederentdeckung eines Lyrikers bei, der, ohne sich einer literarischen Richtung anzuschließen, bis in die Weimarer Republik hinein eine weithin respektierte Größe war. Otto zur Linde war mit zahlreichen Autorinnen und Autoren bekannt und führte diese 1903 in der von ihm mitbegründeten Monatsschrift "Charon" zusammen. Die Zeitschrift sollte der radikalen sprachlichen und inhaltlichen Erneuerung der Dichtung dienen – zurück zur Natur und fort von den "Schusterregeln der Metrik". Diesen Prinzipien ist auch das vielstimmige Werk zur Lindes verpflichtet, das sich heute in weiten Teilen überraschend modern liest. Zur Linde strebte nicht weniger als eine Umgestaltung des Denkens und der Gesellschaft an in einer Synthese von Religion, Dichtung und Philosophie. Alfred Mombert charakterisierte den Autor mit den Worten: "In Otto zur Linde besitzt die deutsche Dichtung einen rhapsodischen Sänger seltener Art. … Sein Humor flackert in gefährlicher Weißglut. An den Wurzeln des Raums gelagert, ist er lauschendes Ohr kreisender Zeit. Kein Bringer heiterer Welt-Freude in einem verherrlichten Kosmos – aber gewiß ein Fackelträger Jenen, die mit Pascal ,unter Seufzen suchen‘". Und Albert Verwey ergänzt: "Otto zur Linde hat prachtvolle Verse geschrieben. … Kraft der Wortfügung, Kühnheit des Ausdrucks, Geschmeidigkeit der Sätze, Richtigkeit der Zeichnung, ruhiges Aneinanderreihen der Teile, gemessene Zurückhaltung und plötzlicher Durchbruch, Vox humana über dynamischem Gedröhn, – kurz zusammengefaßt: ein Menschenleben, aufschwellend zum Höhepunkt seiner Herzenswoge und dann zusammenstürzend."