Katharina Schücking Lesebuch
- Autor
- Katharina Schücking
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 15.05.2011
- ISBN
- 978-3-89528-843-8
- Bandnr.
- 27
- Auswahl
- Walter Gödden
Aus der Kategorie Kleine Westfälische Bibliothek
Lesebuch Katharina Schücking
Katharina Schücking geb. Busch (1791-1831) wuchs als älteste Tochter des Stadt- und Landrichters Ignatz Anton Busch in Dülmen auf und wurde im dortigen Kloster Agnetenberg erzogen. 1807, während eines längeren Aufenthalts in Münster, wurde ihr literarisches Talent durch Anton Mathias Sprickmann entdeckt und gefördert. 1810 erschienen erste Gedichtveröffentlichungen Katharina Buschs in poetischen Taschenbüchern und im »Westfälischen Anzeiger«. Diese trugen der Autorin den Ruf einer »Berühmtheit« ein. Vielleicht aufgrund dieser ›Ausnahmestellung‹ wurde Katharina Busch für Annette von Droste-Hülshoff ein Dichteridol. Beide Frauen waren seit 1813 miteinander bekannt. Die Droste widmete ihrer sechs Jahre älteren Freundin später das Gedicht »Catharine Schücking«.
Die 1813 geschlossene Ehe mit dem Juristen Paul Modestus Schücking, ihr Umzug nach Meppen, häusliche Aufgaben (als Mutter von vier Kindern) und die räumliche und gesellschaftliche Isolation im Emsland führten zu Katharinas literarischem Verstummen. Zu Lebzeiten trat sie nur noch einmal literarisch auf, 1821 in Friedrich Raßmanns »Rheinisch-westfälischem Musenalmanach«. Katharina Schücking verfasste hauptsächlich gefühlvoll-zarte Lyrik. Von ihr stammt aber auch der Satz »Wär ich doch kein Weib geworden, das sich so geduldig in all die Fesseln und Einschränkungen des bürgerlichen Lebens schmiegen muß, und das, so verschieden auch sein Charakter und seine Geisteskräfte sein mögen, doch immer sich derselben Bestimmung fügen muß.« (Brief an Anton Mathias Sprickmann, 1809)
Das vorliegende Lesebuch fußt auf dem literarischen Nachlass der Autorin und ihrem Briefwerk, das sozialgeschichtlich aufschlussreich ist und nicht zuletzt aufzeigt, wie schwierig es für eine Frau war, im literarischen Leben Fuß zu fassen.