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Anton Mathias Sprickmann Lesebuch

Autor
Anton Mathias Sprickmann
Herausgeber
Walter Gödden
VÖ-Datum
01.06.2011
ISBN
978-3-89528-844-6
Bandnr.
28
Auswahl
Walter Gödden, Jochen Grywatsch
Anton Mathias Sprickmann Lesebuch (Sprickmann) Buch

Lesebuch Anton Mathias Sprickmann

„Doch hier, wo zärtliches Gefühl
Noch nicht in wilden Herzen wohnet,
Wo Dummheit ungestört noch thronet,
Was nützt mir hier ein Saitenspiel?“
(Anton Mathias Sprickmann)

Anton Mathias Sprickmann (Münster 1749-1832 Münster) war der erste überregional bekannte Belletrist Westfalens. Seine ersten literarischen Gehversuche unternahm er als ›Hofdichter‹ des Ministers und Generalvikars Franz von Fürstenberg (1729-1810). Gleichsam auf Bestellung lieferte er für das von diesem 1775 gegründete Münsterer Theater Szenen und Stücke, die ihn über Münster hinaus bekannt machten. Als Sprickmanns literarisches Schaffen durch einen Studienaufenthalt in Göttingen, die Freundschaft und Bekanntschaft mit Dichtergrößen wie Klopstock, Voß, Boie und Bürger und eigene, von vielen gefeierte »wilde« Sturm- und-Drang-Texte ambitioniertere Züge erlangte, rief ihn Fürstenberg zur Ordnung. Daran änderten auch Sprickmanns literarische Erfolge nichts. Sein Drama »Eulalia« machte damals »Sensation« in der Lesewelt und wurde zu den besten Stücken des Jahres 1777 gezählt, sein Lustspiel »Der Schmuck« sogar 1779 in Wien preisgekrönt und später von Goethe in Weimar inszeniert.

In Münster aber wurde Sprickmann verspottet und selbst von seinem Gönner Fürstenberg als »Schönschreiber« denunziert. Sprickmann dichtete: »Doch hier, wo zärtliches Gefühl / Noch nicht in wilden Herzen wohnet  / Wo Dummheit ungestört noch thronet, / Was hilft mir hier mein Saitenspiel?« Von hypochondrischen Anfällen geplagt, trug er sich sogar mit Auswanderungsplänen bis nach Tahiti. Fast zwangsläufig entsagte er schließlich der eigenen literarischen Produktion und entschied sich für die von Fürstenberg für ihn auserkorene Laufbahn des Universitätsprofessors. Um 1810 tat sich Sprickmann als Förderer hoffnungsreicher literarischer Talente hervor, unter anderem der Droste und Katharina Schückings. 1814 verließ Sprickmann Münster und ging an die Universität Breslau und später Berlin, bevor er 1829 nach Münster zurück kehrte. Von besonderer Bedeutung ist Sprickmanns Lebensbeichte »Meine Geschichte« – eines der bemerkenswertesten Selbstzeugnisse des Sturm und Drang.

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