Katherine Allfrey Lesebuch
- Autor
- Katherine Allfrey
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 01.03.2011
- ISBN
- 978-3-89528-811-1
- Bandnr.
- 24
- Auswahl
- Walter Gödden
Aus der Kategorie Kleine Westfälische Bibliothek
Katherine Allfrey Lesebuch
„Glücklich zu sein, viel zu sehen, Sorglosigkeit, Abenteuer: das ist mir die beste Lebensschule und bewahrt vor dem Spießbürgertum, das mir so verhasst ist... Natürlich landet man oft in Sackgassen oder in entsetzlichen Löchern, man verläuft sich nach allen Regeln der Kunst... man hungert und friert, man sündigt und bereut, aber man sieht fremde Schönheit, lernt fremde Sprachen, man ist der Erde nah wie fließendes Wasser, man lebt ein Leben tausendfältig - das wiegt alle Scheinsicherheit der Vorsichtigen auf.“
(Katherine Allfrey, Tagebuch)
Für Katherine Allfrey geb. Forjahn (Verl 1910-2001 Kandern) galt: »Abenteuer ist die beste Lebensschule«. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich eine junge, aus ärmlichen Verhältnissen stammende Frau emanzipierte, wie sie, im Umkreis der Wandervogelbewegung, nach neuen Lebensformen sucht und ihr persönliches Glück später in anderen Ländern fand. Über all dies hat sie geschrieben, nicht nur Kinder- und Jugendbücher, sondern auch Gedichte und Reiseberichte. Allfrey stammt aus dem kleinen Ort Verl bei Gütersloh. Sie besuchte in Hamm die Volksschule und wurde Verkäuferin in einem Hammer Warenhaus. Sie gab diese Stelle auf, um als Helferin auf der Jugendburg Freusburg und in einem Landschulheim in der Lüneburger Heide zu arbeiten. Mit 22 Jahren ging sie nach Athen, wo sie sich als Serviererin, Kindermädchen und Deutschlehrerin durchschlug. Vier Jahre später lernte sie ihren Ehemann, den britischen Flugzeugingenieur Anthony Allfrey, kennen. Mit ihm wanderte sie 1938 nach Neuseeland aus, um dort Landwirtschaft und Schafzucht zu betreiben. In dieser Zeit begann sie, Gedichte, Märchen und Reiseberichte zu schreiben. 1950 kehrte die Familie nach England zurück und lebte fast vierzig Jahre in der Nähe von Bristol auf dem Land. Ihrer westfälischen Heimat, dem Wohnsitz ihrer Mutter, blieb die Autorin zeitlebens verbunden.
Ihre zweite Heimat war Griechenland, wo sie 1968 auf der Insel Schinoussa ein kleines Haus erwarb. 1988, nach dem Tod ihres Mannes, ließ sie sich nahe Lörrach im Schwarzwald nieder. Noch im hohen Alter las sie vor Schulklassen in ihrer Umgebung. Allfreys bekanntestes Buch ist »Delphinensommer«. Es wurde 1964 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet und legt Zeugnis ab von der großen Liebe der Autorin zur hellenistischen Gedanken- und Lebenswelt, die in vielen ihrer Jugendbücher eine Rolle spielt.