Justus Möser Lesebuch
- Autor
- Justus Möser
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 01.03.2017
- ISBN
- 978-3-8498-1220-1
- Verlag
- Aisthesis
- Bandnr.
- 63
- Auswahl
- Martin Siemsen
Aus der Kategorie Kleine Westfälische Bibliothek
Justus Möser Lesebuch
Der einflussreiche Politiker, Jurist, Historiker und Literat Justus Möser (1720-1794) war eine der bedeutendsten Gestalten der westfälischen Geistesgeschichte. Aus Osnabrück stammend, fühlte er sich dem Kulturraum Westfalen zugehörig, was u.a. in der Titelgebung seiner Westphälischen Beyträge zum Nutzen und Vergnügen (1773-1782) zum Ausdruck kommt. Als sein Hauptwerk gelten die Patriotischen Phantasien (1774-1786) – eine von Goethe hochgeschätzte Sammlung von Aufsätzen, die zuvor in den Wöchentlichen Osnabrückischen Anzeigen zu lesen waren, die Möser 1766 initiierte und 16 Jahre lang redigierte. Möser hatte als Lyriker begonnen und sich in dieser Gattung – vor allem als Gelegenheitsdichter – noch viele Jahre betätigt. Der literarische Durchbruch gelang ihm mit dem Essay Harlekin, oder Vertheidigung des Groteske-Komischen (1761), in dem er vehement für den Verbleib der komischen Figur auf der Bühne eintritt. Möser verfolgte volksaufklärerische Ziele. Er wollte seinen Lesern lokalpatriotische, politisch-ökonomische und lebenspraktische Zusammenhänge auf unterhaltsame Art und Weise verständlich machen. Im Gegensatz zu anderen Wochenschriften waren seine Beiträge witzig und originell verfasst. Seine Zeitschrift steht prototypisch für hunderte Moralische Wochenschriften, die damals nach englischem Muster in Deutschland ins Leben gerufen wurden, um die »Botschaft der Tugend« zu verbreiteten – in einer Zeit, in der Bildung zum Medium des sozialen Aufstiegs wurde.