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Horst Dieter Gölzenleuchter Lesebuch

Autor
Horst Dieter Gölzenleuchter
Herausgeber
Walter Gödden
VÖ-Datum
01.09.2023
ISBN
978-3-8498-1927-9
Verlag
Aisthesis
Bandnr.
127
Auswahl
Walter Gödden
Horst Dieter Gölzenleuchter Lesebuch Buch

Horst Dieter Gölzenleuchter Lesebuch

„Jeder Druck ist ein Stück Widerstand gegen den Beton in uns“, sagt Horst Dieter Gölzenleuchter. Der in Bochum lebende bildende Künstler hat als Herausgeber der Edition Wort und Bild die Literaturlandschaft des Ruhrgebiets nachhaltig geprägt. Joachim Wittkowski fasst zusammen: „Horst Dieter Gölzenleuchter […] bietet Buchkunst für jedermann mit einem künstlerisch gestalteten Einband, stimmigen Illustrationen und oft sozial engagierten Texten. Die Bücher aus H.D. Gölzenleuchters Werkstatt sind nicht selbstgenügsam, sondern wollen literarisch und künstlerisch interessierte Leser und Käufer in allen sozialen Schichten der Gesellschaft erreichen.“ All dies mache die Edition Wort und Bild zu einem unverwechselbaren Faktor in der Kultur- und Verlagslandschaft des Ruhrgebiets. „In keinem anderen Verlag wäre es ihm vergönnt, Wort und Bild so kompromisslos nach seinen eigenen Vorstellungen in Einklang zu bringen und dem Objekt Buch so unverkennbar sein in Holz geschnittenes Gepräge zu geben. Dazu gehört auch, dass H.D. Gölzenleuchter seinen Blick auf die Gesellschaft frei von den Entscheidungen eines verkaufsorientierten Lektorats zum Ausdruck bringen kann.“ Gölzenleuchter ist jedoch immer auch selbst als Autor hervorgetreten. Das vorliegende Lesebuch versammelt Texte Gölzenleuchters aus über vier Jahrzehnten. Sie skizzieren das Ausdrucksspektrum eines Künstlers, der, ausgehend vom Agitprop, zu neuen, differenzierteren Ausdrucksmöglichkeiten fand. Wir lernen einen nachdenklichen, immer kritischen und hellwachen Künstler kennen, für den es keinen Stillstand gibt, sondern nur den Blick nach vorn. Zugleich erkennen wir einen Autor, für den Solidarität keine Floskel, sondern ein Lebensprinzip ist – und der sich ganz in diesem Sinn für andere einsetzt, sie fördert und verlegt. Die für das vorliegende Lesebuch ausgewählten rund 80 Texte sind nur Bruchteile eines durch Rastlosigkeit geprägten Produktionsprozesses, der bis heute unvermindert anhält. Ein bestimmendes Thema ist – neben der politischen Analyse – die Selbstreflexion hinsichtlich der eigenen künstlerischen Position und der angewandten Arbeitstechniken. Hierbei stehen der Holzschnitt und das Vorbild HAP Grieshaber an erster Stelle. Im literarischen Kontext rekurriert Gölzenleuchter mehrfach auf Bertolt Brecht. Gölzenleuchter präsentiert sich uns nicht als verbitterter Zeitgenosse, der an den Zeitläuften und politischen Ohnmachtsgefühlen verzweifelt, sondern als Optimist, der auf die Kraft der Fantasie, des Spielerischen und des Schöpferischen setzt und – trotz allem – an das Veränderungspotenzial von Kunst glaubt.

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