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Engelbert Kaempfer Lesebuch

Autor
Engelbert Kaempfer
Herausgeber
Walter Gödden
VÖ-Datum
22.06.2014
ISBN
978-3-8498-1065-8
Verlag
Aisthesis
Bandnr.
45
Auswahl
Lothar Weiß
Engelbert Kaempfer Lesebuch Buch

Lesebuch Engelbert Kaempfer

Es wäre viel zu kurz gegriffen, den Lemgoer Forschungsreisenden Engelbert Kaempfer (1651-1716) allein auf die Wissenschaft zu reduzieren. Er war neben seinen Verdiensten als Kartograf, Historiker, Arzt, Ethnologe und Botaniker auch ein spannender Erzähler. Das, was er erzählt, ist so exorbitant originell, dass es dem Leser schier den Atem verschlägt. Kaempfer erscheint wie ein unerschrockener Abenteurer, der, von einem unstillbaren Wissensdurst angetrieben, in ferne Länder reiste, die bis dahin fast unbekannt waren. Dabei nehmen seine Aufzeichnungen über Japan eine besondere Rolle ein.

Im 17. Jahrhundert hatte sich das Land aus Angst vor einer Europäisierung und Überfremdung der Sitten vollständig abgeschottet. Niemand durfte hinaus, kein Fremder hinein. Nur auf der künstlichen Insel Dejima im Hafen von Nagasaki konnte eine Handvoll europäischer Händler seinen Geschäften nachgehen. Dort machte Kaempfer, der als Arzt praktizierte, Aufzeichnungen, die Generationen von Forschern als Orientierung dienten. Fast zweihundert Jahre nach dem Druck seiner "Geschichte Japans" (1729 in Englisch erschienen, 1759 auf Deutsch) fand eine Expedition, fast alles „noch genau so“ vor, wie Kaempfer es beschrieben hatte. Ja, und man kann bis in die Gegenwart blicken. Auch David Mitchell griff in seinem Roman „Die tausend Herbste des Jakob de Zoet“ (2012) nachweislich auf Kaempfers fast 300 Jahre alten Beschreibungen zurück.

Noch zu Lebzeiten Kaempfers erschienen seine „Aemonitates exoticae” (übersetzt etwa: „Exotische Reize“) mit einer Fülle von Reiseeindrücken und Abhandlungen über Persien, Ostindien und Japan sowie vielen Kupferstichen, die nach Kaempfers Zeichnungen angefertigt worden waren. Unschätzbare Quellen, die heute im Londoner British Museum verwahrt werden. Das vorliegende Lesebuch gewährt auf spannende Art und Weise einen Einblick in die vielen Tätigkeitsbereiche Kaempfers und in Lebenswelten, die dem heutigen Leser in der Tat exotisch anmuten.

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